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Freitag´spät: Werbung! Mal so, mal so! Nachgeliefert: #14/100

18.11.2020

Ein Meinungsbeitrag #14/100

Es gibt Werbebotschaften, da fragt man sich nach Sinn und Aussage! Ein Beispiel: „Qualität ist unser Bier - für unbeschwerten Biergenuss“. Keine Ahnung was das bedeuten kann, zumal wenn so ein „Werbespruch“ von einem Mälzer stammt!

Zumal dieser Gerstenveredler, im Regelfall zumindest, nicht die weitere Verarbeitung des Malzes verantwortet und somit, wenn überhaupt, nur einen mittelbaren Einfluss auf das Endprodukt Bier hat.

Zum Anderen suggeriert die Malzbude damit aber dem Brauereikunden, sein Schüttgut sei von „besonderer Qualität“ und erst durch die Verwendung seines Malzes (Pur? Meint das 100% oder reichen schon kleinste Anteile im Sud aus?), einen „unbeschwerten Biergenuss“ überhaupt möglich macht.

Eine solche, gedachte „Gesundheitsverbindung“ die, in Verbindung mit alkoholischen Getränken, nicht statthaft ist, hört sich nett an und schadet niemandem.

Kann man alles nachlesen, muss man aber nicht. Das in Art. 4 Abs. 3 lit. (a) der Verordnung Nr. 1924/2006 (EG) normierte Verbot gilt auch für die Werbung. Die Formulierung der Vorschrift, alkoholische Getränke (der bezeichneten Art) dürfen „keine gesundheitsbezogenen Angaben tragen“, umfasst über die Kennzeichnung und Aufmachung hinaus auch die Werbung.

Ist, wenn wir ehrlich sind, Piepe da bei B2B eine fachliche Kompetenz des Rezipienten vorausgesetzt werden darf. Im B2C-Market stünde ansonsten ein veralberter und grob-falsch informierter Endverbraucher dieser dusseligen Aussage gegenüber.

Es gibt einen bekannten Filtermittel-Lieferanten der bezeichnet in seinen „selbstverfassten? Werbebotschaften“ den gesamten Herstellungsprozess, sprich das Brauen, als „einzigen großen Aufreinigungs-Prozess“. Na dann, Prost.

Das liest sich mitunter auf der Titelseite der einschlägigen Fachzeitschriften in Gestaltung von Ganzseiten-Werbung dann wie das „Empfehlungsschreiben eines Kläranlagen- Betreibers“ hinsichtlich seiner „degoutanten Fäkalienbrühe“.

Da ist der „Werbekasperspruch“ der Malzklitsche vom „unbeschwerten Biergenuss“ aber echt sympathischer.

Inhaltlich ist der „Hilfssheriff der Trübungsbeseitigung“ näher am Tatsachenbericht aber die Mälzerprosa klingt freilich mehr nach dem Märchen vom Reinheitsgebot. Der Filterfutzi, mehr Verfahrenstechniker als Philosoph, sagt halt offen, wie es ist. Der Mälzerprinz hingegen sitzt auf seiner anachronistischen, 500 Jahre alten, Malztrutzburg und phantasiert sich lieber was zusammen.

Er wäre halt auch gerne Brauer, das merkt man jedem Mälzer an. Mancher schafft den cleveren und richtig fetten Absprung in Richtung Brauerei und lacht sich heute eins, das er Alle "gefoppt" hat.

Na, dann Prost, ist ja schon Freitag-Spät! Ich mein ja bloß.

Die Meinungs-Kolumne zum Freitag-Feierabend-Bier! (Nachlieferung vom letzten Freitag, Feierabendbier gibt´s auch Mittwoch´s, allso einfach Ploppen lassen und "zum Wohl")

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